Manufacturing

Freudenberg Sealing Technologies

Freudenberg Sealing Technologies und Processand bilden weltweit erstmalig die gesamte Lieferkette mit dem Celonis Execution Graph ab

 

Freudenberg Sealing Technologies Offices
Freudenberg Sealing Technologies Logo
5. Oktober 2022

Die Herausforderung

Pandemiebedingte Lockdowns, geschlossene Häfen im asiatischen Raum, Handelsembargos und Lieferengpässe aufgrund des Ukraine-Kriegs – es kommen aktuell viele Faktoren zusammen, die zu massiven Beschaffungsproblemen führen. Vor allem bringt aber die damit einhergehende Unberechenbarkeit des hochvolatilen Weltmarktes viele Unternehmen in Schwierigkeiten. Flexibilität ist das Gebot der Stunde. Um diese zu gewährleisten, braucht es Transparenz entlang sämtlicher Prozessketten.

Das Ziel

Das Ziel von Freudenberg Sealing Technologies ist, Komplexitäten in ihrer Supply Chain aufzudecken und Transparenz hinsichtlich ihres Materialflusses zu schaffen, um Prozesse vorausschauender zu managen. Der Implementierungspartner Processand unterstützt das Unternehmen bei der Umsetzung dieses Projekts.

Erfolgsfaktoren

  • Innovative Multi Event Log und Signal Link Technologien von Celonis
  • Enge Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern Freudenberg Sealing Technologies und Processand bei der Implementierung einer individualisierten Lösung
  • Steuerung durch das Corp. SCM Measurement von Freudenberg Sealing Technologies

Freudenberg Sealing Technologies

Freudenberg Sealing Technologies ist langjähriger Technologieexperte und weltweiter Marktführer für anspruchsvolle und neuartige Anwendungen in der Dichtungstechnik und der Elektromobilität. Mit seiner einzigartigen Werkstoff- und Technologiekompetenz ist das Unternehmen bewährter Zulieferer von anspruchsvollen Produkten und Anwendungen sowie Entwicklungs- und Servicepartner für Kunden in der Automobilindustrie und der allgemeinen Industrie. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Freudenberg Sealing Technologies einen Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro und beschäftigte zirka 13.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.fst.com.

Freudenberg Sealing Technologies setzt auf neueste Technologien nicht nur in der Produktion, sondern in allen Geschäftsbereichen. Mit der Process Mining Technologie von Celonis optimierte das Unternehmen bereits seine Order-to-Cash- und Purchase-to-Pay-Prozesse im Einkauf. Bahnbrechend ist nun das Folgeprojekt mit dem Implementierungspartner Processand, das weltweit erstmalig Mehrwerte der neuen Multi Event Log und Signal Link Technologien für die Supply Chain realisiert.

Komplex, aber wichtig: Die Supply Chain

Zentral für den Geschäftserfolg produzierender Unternehmen wie Freudenberg Sealing Technologies ist eine funktionierende Lieferkette. Der gesamte Prozess von der Bestellung der Rohstoffe über die Produktion bis zur Auslieferung der Endprodukte an die Kunden muss effizient gemanagt werden. Insbesondere die Planung, Durchführung und Kontrolle aller mit dem Materialfluss verbundenen Aktivitäten stellt das Unternehmen/die Firma vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Stapelkrisen vor besondere Herausforderungen.

Gleichzeitig sind die Lieferketten von Unternehmen wie Freudenberg Sealing Technologies durch eine hohe Komplexität gekennzeichnet. Bei den Verantwortlichen für die Supply Chain laufen alle Drähte zusammen: Sie sind vernetzt mit externen Stakeholdern wie Lieferanten und Kunden, stehen aber auch intern mit dem Vertrieb und Marketing in engem Austausch. Eigentlich eine gute Voraussetzung, um innerhalb des Supply-Chain-Managements ein Cockpit einzurichten, in dem die Veränderungen der Marktlage und ihre Auswirkungen auf alle Schritte der Gesamtprozesskette in Echtzeit einsehbar sind.

Geringe Flexibilität und hohe Intransparenz entlang der Prozessketten

Historisch gewachsene oder strukturell bedingte Silos verhindern die notwendige Transparenz in vielen Unternehmen. Um die Auswirkungen unvorhergesehener Veränderungen entlang der Lieferkette zu verstehen, müssen Verantwortliche zunächst Informationen an verschiedenen Punkten dieser Prozesskette in Erfahrung bringen, zusammenführen und auswerten.

"Um sich ein vollständiges Bild der Lage machen zu können, muss man Informationen wie Puzzleteile zusammenführen. Das ist mit den branchenüblichen Lösungen bisher äußerst mühsam,” erläutert Simon Bach, Team Lead Data Science bei Processand. "Diesen Prozess wollen wir langfristig beschleunigen, indem wir für mehr Transparenz entlang der Lieferkette sorgen.” Dass dies notwendig ist, zeigen zahlreiche aktuelle Beispiele: Können zentrale Rohstoffe für die Herstellung nicht ausgeliefert werden, verzögert sich die Produktion oder kommt im schlimmsten Fall zum vollständigen Erliegen. Spätestens wenn Kunden nicht mehr beliefert werden können, kann dies in einem enormen finanziellen Schaden für Freudenberg Sealing Technologies resultierten.

"Wir wissen zwar, wenn es Probleme beim Materialfluss gibt und können punktuell reagieren, aber uns fehlte bisher die Informationsgrundlage, um vorausschauend zu handeln” so Kai Führer, Director Global Supply Chain Controlling bei Freudenberg Sealing Technologies, zur Ausgangssituation. "Oft haben wir Tage oder Wochen gebraucht, um uns einen Überblick zu verschaffen.“ Diese Zeitverzögerungen begünstigen Fehlentscheidungen, die weitere gravierende Auswirkungen auf die folgenden Prozessschritte haben. Gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie momentan erleben, können und wollen Unternehmen diese Risiken nicht mehr eingehen.

 

Celonis Multi Event Log und Signal Link

Diese Technologien machen das Unsichtbare sichtbar

Es galt also, die Prozessketten zwischen den einzelnen Rohstoffen und Endprodukten sowie die Vernetzung der unterschiedlichen Werkstandorte und Ansprechpartner transparent zu machen. Das Projekt startete Mitte des Jahres 2021. Wenige Monate später wurde bereits ein Proof of Concept von Celonis durchgeführt, um die technologische Realisierbarkeit des Vorhabens zu überprüfen. Dabei arbeiteten auf Freudenberg-Seite vor allem Kai Führer sowie sein Team vom Corp. SCM Measurement eng mit dem Celonis-Team zusammen.

Hierbei stand zunächst die Frage nach Transparenz beim Materialfluss im Zentrum. Die Basis für die Umsetzung wurde mit dem neuen Celonis Execution Graph geschaffen. Diesem liegen zwei Technologien zugrunde:

  • Der Multi Event Log ermöglicht es, die Reibungspunkte innerhalb eines Prozesses zu identifizieren, die wiederum durch einen anderen Prozess verursacht werden. Dies erfolgt mittels einer Darstellung der miteinander verbundenen Prozesse und der Durchführung prozessübergreifender.
  • Signal Link wiederum erlaubt die Darstellung und Analyse von Flussgrößen und schafft so Transparenz über indirekte Abhängigkeiten in der Produktion und im Vertrieb. Konkret geht es hier um die Abhängigkeiten vom Rohprodukt über Zwischenmaterialien zum Endprodukt und damit verbundene Prozesse in Einkauf, Verkauf und Produktion.

Schnell zeigte sich während des Proof of Concepts: Um die Softwarelösung optimal an die Bedürfnisse von Freudenberg Sealing Technologies anpassen zu können, musste die bestehende Technologie zwingend weiterentwickelt werden. Das Unternehmen holte den Implementierungspartner Processand mit ins Boot, der einen individuellen Ansatz möglich machte.

Letztlich entstand ein völlig neuartiges Tool für die produzierende Industrie, das es den Nutzern ermöglicht, die komplexen Prozesse, Zusammenhänge und Abhängigkeiten entlang der Lieferkette abzubilden. Von den Ergebnissen erster Testläufe zeigt sich Kai Führer äußerst begeistert und denkt bereits über weitere Features nach: "Wir können uns gut vorstellen, in Zukunft auch Prozessautomatisierungen zu implementieren – zum Beispiel Alerts, die Nutzer informieren, wenn das Material an einem Standort knapp wird.“

Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit – Python macht’s möglich

Doch bevor das Tool um weitere Funktionen ergänzt wird, erfolgt bei Freudenberg Sealing Technologies zunächst das flächendeckende Rollout. Arbeitsintensive Wochen und Monate liegen hinter dem Team von Processand. "Wir hatten zwar die grundlegende Technologie von Celonis, aber das Tool haben wir letztendlich mit Freudenberg Sealing Technologies gemeinsam komplett neu entwickelt, was technisch sehr herausfordernd war“ so Isabella Strong, Business Process Consultant bei Processand.

Um alle Wünsche des Unternehmens zu berücksichtigen, mussten umfassende Programmierungen in Python vorgenommen werden. Johann Blake, Data Scientist bei Processand, war maßgeblich an der Implementierung beteiligt und konnte die komplexen Herausforderungen schließlich lösen. Für Freudenberg standen derweil anwendungsorientierte Fragen im Vordergrund. "Für uns war zentral, dass wir schlussendlich ein nutzerfreundliches Tool bekommen, das nicht nur Data Scientists verstehen“ erklärt Kai Führer.

Nach Abschluss der Validierungsphase sollen im Juli 2022 die Anwendungsschulungen beginnen. "Geplant ist für die Nutzung eine Champion-Struktur. Das bedeutet, in jeder Unternehmenseinheit wird es mehrere Mitarbeiter geben, einen ,Champion‘ und zwei Regional Key User, die ebenfalls Zugang zum Tool erhalten. Das sind üblicherweise Kollegen, die bereits mit SAP arbeiten und sich mit BI und Kennzahlen bestens auskennen“ so Kai Führer. Für diese Zielgruppe bietet das Tool den größten Nutzen.

Echte Mehrwerte im Cockpit der Supply Chain

Im Zentrum dieses Leuchtturm-Projekts steht die grafische Darstellung der gesamten Lieferkette. Dazu gehören auch die Abhängigkeiten der Rohstoffe und Materialien untereinander sowie ihr Anteil an den jeweiligen Endprodukten, also um Material und Production Intake. Material Intake beschreibt die Annahme, dass der Umfang des benötigten Materials exakt dem Output der Produktion entspricht. Durch Verschleiß und Anlaufverluste in der Herstellung werden in der Realität jedoch mehr Rohstoffe benötigt, um die Produktionsziele zu erreichen (Production Intake). Dieser hochkomplexe Vernetzungsprozess über die verschiedenen Verarbeitungsschritte hinweg wird durch den Execution Graph zum ersten Mal in seiner Gänze innerhalb eines einzigen Tools abgebildet.

Durch die neu gewonnene Transparenz kann Freudenberg Sealing Technologies Mengen über die gesamten Prozessketten der Produktion akkurat abschätzen. "Nun wird sichtbar, inwiefern sich Production Intake und Material Intake unterscheiden. Kein Produktionsprozess ist perfekt, aber jetzt können wir besser erfassen, an welchen Stellen Verluste entstehen“ erklärt Kai Führer. Zudem lassen sich auch Preisschwankungen darstellen – und je nachdem nachvollziehen, wie diese in Abhängigkeit der exakten Zusammensetzung des Endprodukts an den Kunden weitergegeben werden müssen.

Ein weiterer Mehrwert des Tools ist die Möglichkeit, bei Lieferengpässen die Konsequenzen auf einen Blick und in Echtzeit abzuschätzen. Durch die Cockpitstruktur sehen die Nutzer, welche Produktionsstufen und Kunden betroffen sowie welche Mengen in den unterschiedlichen Werken noch verfügbar sind. Basierend auf den durchschnittlichen Abverkaufsdaten zeigt das Tools zudem an, wie hoch die „Reichweite“ der noch vorhandenen Rohstoffe ist. Auch die interne Kommunikation wird deutlich erleichtert, da alle involvierten Abteilungen entlang der Prozesskette nun zu jeder Zeit über die gleichen Informationen verfügen. So kann Freudenberg Sealing Technologies strategische Entscheidungen flexibel innerhalb weniger Stunden treffen, für die vorher mehrere Tage Vorbereitung notwendig waren.

From flagship project to standard solution

Für Freudenberg Sealing Technologies ist das Projekt ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft – und ein Erfolgsfaktor in punkto Wettbewerbsfähigkeit. Fragen zur Supply Chain sind immer Teil der Aushandlungsprozesse mit (Neu-) Kunden und ein Tool, das zur Sicherung des Auftrags-Fulfillments beiträgt und detaillierte Informationen zu den Aktivitäten entlang der Prozesskette liefern kann, ist ein klarer Vorteil im hart umkämpften Zulieferermarkt.

Noch ist dieses Projekt in seiner Form einmalig und wird exklusiv von den Unternehmen genutzt. Von den technologischen Möglichkeiten sollen zukünftig auch andere Unternehmen profitieren. "Wir sind bereits mit weiteren Firmen im Austausch” berichtet Simon Bach von Processand. "Inventory Analysis und Material Shortage Analysis sind wichtig für das produzierende Gewerbe. Wir planen deshalb, das Tool stärker zu standardisieren, jedoch weiterhin viele Individualisierungsoptionen zu bieten. Denn kein Kunde ist gleich, aber viele Prozesse sind ähnlich.“ Zusätzlich gibt es Softwareschnittstellen, was die Integration in unterschiedliche IT-Landschaften ermöglicht. "Die Technologie ist noch jung und wir sind gespannt, welche weiteren Erfolge wir damit für unsere Kunden realisieren können“ so Simon Bach.

Vertrauen und persönlicher Kontakt – darauf kommt es an

Für den bisherigen Erfolg der Prozesskettenvisualisierung zeichnen sich jedoch nicht nur die Technologie von Celonis und die Data Scientists wie Johann Blake von Processand verantwortlich. Vor allem die enge Zusammenarbeit der Unternehmen hat maßgeblich zum Gelingen beigetragen. Dies bestätigt auch Kai Führer: "Wir kannten die Möglichkeiten von Celonis bereits aus zwei sehr erfolgreich abgeschlossenen Projekten im Einkauf, die ebenfalls durch das Corp. SCM Measurement betreut wurden. Darauf konnten wir aufbauen. Mit unserem Implementierungspartner Processand haben wir die richtigen Experten gefunden, die dank ihrer Erfahrung unsere Wünsche schnell und kompetent umgesetzt haben.“

Auch Simon Bach zieht ein positives Fazit der Zusammenarbeit: "Das große Vertrauen von Freudenberg Sealing Technologies hat es uns ermöglicht, ein völlig neues Tool zu entwickeln, das die gesamte Lieferkette weltweit erstmalig detailgetreu darstellt. Wir sind gespannt auf die Prozessoptimierungen, die sich daraus für Freudenberg zukünftig ergeben!“ Das werden voraussichtlich einige sein.

Das Leuchtturmprojekt zeigt eindrucksvoll, welche Mehrwerte durch den technologischen Fortschritt für Unternehmen mit hohen Komplexitäten realisiert werden können. Durch den Einsatz innovativer Lösungen werden Unternehmen zu Branchenpionieren – und finden den Weg aus akuten Krisen und herausfordernden Situation.

 

Über Processand

Das Münchner Beratungshaus mit Zweigstellen in den USA (Austin) und Tschechien (Prag) ist auf Process Mining, BI und Advanced Analytics spezialisiert. Heute ist Processand eine der führenden Process Mining Beratungen weltweit und betreut Unternehmen in ihren langfristigen Process Mining Initiativen. Im Vordergrund steht dabei jeweils die Operationalisierung datengetriebener Erkenntnisse und die Schaffung einer Faktenbasis für strategische Entscheidungen.

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